Todor Ovtcharov

Todor Ovtcharov wurde am 8.3.1986 in der Familie eines Filmregisseurs und einer Journalistin in Sofia, Bulgarien geboren. Ungefähr einen Monat danach explodierte der vierte Reaktor des Kernkraftwerks in Tschernobyl. Die stolze Mutter von Todor wollte ihr Baby der Welt zeigen und genau am Tag des „tschernobilschen Regens“ ging sie mit dem Kinderwagen zum ersten Spaziergang hinaus. Heute noch, wenn sie auf ihren Sohn sehr wütend ist, nennt sie ihn „mein kleines Tschernobilchen“. 1999 ging Todor mit seiner Mutter nach Berlin, wo sie zwei Jahre im Bulgarischen Kulturinstitut gearbeitet hat. Dort sah er zum ersten Mal in seinem Leben einen Supermarkt, voll mit Waren und nicht nur mit leeren Regalen, wie es in seinem Land zu dieser Zeit üblich war, spielte in dem zweitschlechtesten Basketballverein Berlins, rauchte seine erste Zigarette, trank zum ersten Mal Wodka und erlernte die deutsche Sprache. Danach kehrte er nach Sofia zurück, wo er am deutschen Gymnasium maturierte. Weil er (und hat heute immer noch) keine Ahnung hatte, was aus ihm mal werden sollte, fing er an Politik zu studieren. Seine Eltern hofften, dass er eines Tages ein wichtiger Diplomat werden würde. Aus Ausbildungsgründen kam er 2006 nach Wien und hat sein Studium noch nicht abgeschlossen. Seit 2008 verfasst er eine monatliche Kolumne in dem Wiener Lifestyle-Multikulti Magazin „Das Biber“ und seit 2010 kämpft er mit seiner slawischen Aussprache in der Rubrik „Mit Akzent“ im Radio FM4. Weitere Texte hat er unter anderem in den Zeitungen „Kurier“, „Wiener Zeitung“ und „Durst“ veröffentlicht.

fm4.orf.at/todorovtcharov